Zukunft der Limburger Tauben ungewisser denn je
Ausschreibungsfrist läuft ab

Die Tötung der Tauben in der hessischen Kleinstadt schien abgewendet. Doch nachdem die Option auf den Gnadenhof zu scheitern droht, steht nun eine Wiederholung des unwürdigen Schauspiels an.
Die Zukunft der Tauben im hessischen Limburg ist weiter ungewiss. Nachdem eine erneute Zählung im vergangenen Jahr eine deutlich geringere Anzahl an Tauben ergeben hatte – maximal 470 statt 700 Anfang 2023 – war zunächst darauf gewartet worden, dass sich jemand findet, 200 Tauben einzufangen und auf einen Gnadenhof des Gut Aiderbichl nach Bayern zu bringen. Damit wäre die Zielgröße der Stadt Limburg – weniger als 300 Tauben im Stadtgebiet – vorübergehend erreicht. Und die tierschutzwidrige Drohung mit dem Töten der Tauben vorerst vom Tisch.
Weniger Tauben als von der Stadt behauptet
Doch bislang hat sich niemand gefunden, der die 200 Tauben einfängt und zum Gnadenhof transportiert. Und am 30. Januar läuft das ursprüngliche Ausschreibungsverfahren und damit auch die Option Aiderbichl ab. Die Stadt hat bereits angekündigt, eine neue Ausschreibung zu starten – wiederum mit dem Ziel, die Limburger Tauben töten zu lassen.
Das Limburger Stadttaubenprojekt kritisiert auch die Gnadenhof-Lösung, da „200 völlig gesunde Tauben“ ohne Rücksicht auf etwaige Küken oder Nester eingefangen und an einen fremden Ort verfrachtet würden. Aus Sicht der Taubenschützer ist dies lediglich das geringere Übel im Vergleich zum von Limburg angedrohten massenhaften Genickbruch der Tauben.
Das Stadttaubenprojekt favorisiert nach wie vor die tierschutzgerechte Lösung des angeblichen Taubenproblems durch Eierattrappen in Taubenhäusern. Eine Methode, die an vielen anderen Orten zu einer nachhaltigen Bestandseindämmung von Stadttauben geführt hat. Einzig die Stadt Limburg gibt sich an diesem Punkt beratungsresistent.