Wildvögel füttern – aber richtig

Wildvögel füttern – aber richtig

Wer Vögel im Winter füttert, tut aktiv etwas für die Artenvielfalt

Wildvögel stoßen in Gärten und auf Balkonen nicht immer auf ein natürliches Umfeld. Foto: Frank Behrens

Ende Oktober. Die kalte Jahreszeit steht unmittelbar bevor. Viele tierliebe Menschen sind hin- und hergerissen: Sollten die Vögel im eigenen Garten oder auf dem Balkon gefüttert werden? Vielleicht am Ende sogar das ganze Jahr?

Vor allem auf die zweite Frage gibt es keine einfache Antwort. Für den Herbst und Winter aber gilt: Amsel, Drossel, Fink, Spatz und Meise können unsere Hilfe brauchen. Denn durch verschlechterte Umweltbedingungen, mittlerweile auch den menschengemachten Klimawandel, finden Vögel immer schwerer Futter. Das gilt in erster Linie für die Monate zwischen Oktober und April und insbesondere natürlich für Frostperioden. Hinzu kommt noch, dass nicht mehr alle Zugvögel für die komplette Kaltperiode in den Süden oder auch nicht mehr so weit fliegen. Auch diese Tiere nehmen gerne ein wenig Hilfe an.

Die ganzjährige Fütterung von Vögeln ist unter den Experten noch umstritten, aber mehr und mehr zeichnet sich ein Konsens für Regionen mit besonders intensiver Landwirtschaft ab: Hier ist es nämlich auch schon in den wärmeren Monaten für viele Vögel ein Problem, ausreichend Nahrung zu finden. Befürchtungen, man würde den Vögeln durch eine permanente Fütterung die Fähigkeit zur eigenständigen Nahrungssuche abtrainieren, steht die These entgegen, dass die Vögel wie alle Lebewesen längst nicht mehr in einer ausbalancierten, natürlichen Umwelt leben.

Körner- und Weichfutterfresser

Die heimischen Singvögel werden grob in die Gruppen der Körner- und die der Weichfutterfresser eingeteilt.

Körnerfresser wie beispielsweise Spatzen und Finken bevorzugen Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanf- und Leinsamen oder Getreide wie Weizen und eingefettete Haferflocken. Kerne und Körner sollten generell unbehandelt und ungesalzen sein.

Zu den Weichfutterfressern zählen Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig. Sie mögen besonders gern getrocknete Beeren oder Äpfel und Birnen.

Meise, Kleiber, Specht und Zeisig nehmen neben Obst auch gerne Körner wie Haferflocken und Kleie; sie bilden also streng genommen die dritte Gruppe der Allesfresser.

Körner- und Weichfutter sollte idealerweise an verschiedenen Futterstellen angeboten werden.

Tipps zur Fütterung

  • Besonders gut kommen Vögel an aufgehängtes Futter in Körnerspendern oder Futterglocken
  • Das Netz von Meisenknödeln sollte unbedingt entfernt werden, weil die Tiere sich darin verfangen können
  • Ein Vogelhäuschen sollte regelmäßig, am besten täglich gereinigt werden
  • Obst am besten als ganze Frucht auslegen
  • Futter vor Abgabe stets kühl und trocken lagern
  • Verschimmeltes Futter entsorgen
  • Brot und Essensreste sind für Vögel ungeeignet
  • Garten und Balkon möglichst natürlich gestalten
  • Insektenfreundliche Gärten und solche mit saatenreichen Pflanzen, etwa Sonnenblumen, sind auch für Vögel attraktiv
  • Sorgen Sie dafür, dass die Vögel an ihren Futterplätzen sicher vor Hauskatzen sind!

Weitere Tipps finden Sie auf den Seiten des Deutschen Tierschutzbundes in der Broschüre „So füttern Sie Wildvögel richtig“.

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