Wildtiere füttern – ja oder nein?

Wildtiere füttern – ja oder nein?

Es gibt keine pauschale Antwort

Unterernährte Igel benötigen unsere Hilfe. Foto: Egor Kamelev/Pexels

Rehe, Hirsche, Wildschwein & Co., aber auch Enten sollen und dürfen nicht gefüttert werden. Anders sieht es bei einigen Wildvögeln und auch Igeln sowie Eichhörnchen aus.

Die kältere Jahreszeit gilt in der Natur als eine Zeit des Mangels. Da ist es naheliegend, dass viele Menschen das Bedürfnis spüren, die freilebenden Tiere mit Futter zu unterstützen.

Besonders häufig sieht man dies an von Enten bevölkerten Gewässern. Manch einer kauft eigens eine ganze Packung Weizenbrot, um die Scheiben an die Enten oder auch an Schwäne zu verfüttern. Davon abgesehen, dass die Parkordnungen diese Fütterungen meist untersagen, ist Brot auch keine geeignete Nahrung für Enten, Schwäne oder Wildgänse. Das Brot enthält Backtriebmittel, das von den Tieren nur schwer verdaut werden kann. Auch das im Teig enthaltene Zucker und Salz setzt den Mägen der Wasservögel zu.

Ein No-Go ist auch das Füttern von Rehen, Hirschen, Wildschweinen oder Füchsen. Dies ist verboten, um die Tiere vor falscher Nahrung zu bewahren. Ausnahmen gibt es gegebenenfalls nur für Förster oder Jäger. Darüberhinaus ist es auch so, dass gerade Hirsche und Rehe ihren Stoffwechsel im Winter herunterfahren und deutlich weniger Nahrung benötigen.

Bei Igeln sieht es unter Umständen anders aus. Die stachligen Gesellen gehen derzeit in den Winterschlaf, im Normalfall benötigen sie kein Futter von Menschen. Ausnahmen sind kranke, unterernährte, untergewichtige Igel. Als untergewichtig gilt ein Jungigel im Herbst, wenn er nur 500 Gramm auf die Waage bringt; das Normalgewicht gesunder Tiere liegt 800 und 1500 Gramm. Kranke, unterernährte Igel sollten am besten in eine Auffangstation gebracht werden. Der nächstgelegene Tierschutzverein erteilt gerne Auskünfte, nimmt die Tiere in manchen Fällen auch auf. Kurzfristig helfen kann man Igeln mit ungewürztem Rührei oder hochwertigem Katzen-Feuchtfutter. Essensreste, Obst, Nüsse und auch Hundefutter sind verboten. Ebenso darf nur Wasser gereicht werden, keinesfalls Milch!

Auch Eichhörnchen können in manchen Fällen, insbesondere in städtischen Lagen, gelegentlich Unterstützung durch den Menschen vertragen. Hier können die Tiere vor allem im Winter mit ganzen Hasel- und Walnüssen samt Schale sowie getrocknetem Mais, Sonnenblumen- und Kürbiskernen, Karotten oder Rosinen gefüttert werden. Erdnüsse und Mandeln sind dagegen tabu! Im Idealfall werden die Eichhörnchen in einem erhöhten Futterhaus gefüttert – zum Beispiel auf einer Fensterbank.

Heimische Singvögel lassen sich in Körner- und Weichfutterfresser unterteilen. Fotos (2): Frank Behrens

Auch Wildvögel wie Amseln, Spatzen oder Meisen nehmen im Winter gerne ein wenig Unterstützung durch den Menschen an. Die heimischen Singvögel kann man dabei in Körner- und in Weichfutterfresser unterteilen. Körnerfresser wie Spatzen und Finken nehmen gerne Sonnenblumenkerne, Getreide wie Weizen oder eingefettete Haferflocken sowie Erdnüsse und Samen. Weichfutterfresser wie Amseln dagegen bevorzugen getrocknete Beeren sowie Äpfel und Birnen.

Weitere Infos auf den Seiten des Deutschen Tierschutzbundes.

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