„Unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft“
Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) besuchte das Tierheim Lübeck

Einiges zu sehen bekam Werner Schwarz, Landwirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, am 9. November bei seinem Besuch im Tierheim Lübeck. Kaninchen, Schildkröten, Wellensittiche, Ratten und natürlich Katzen und Hunde. Schwarz wollte durch seinen Besuch im Resebergweg im Stadtteil Kücknitz auch die Arbeit der Tierschützerinnen und Tierschützer im Land würdigen: „Mit ihrem Einsatz leisten sie unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft, indem sie hilflosen und misshandelten Tieren Schutz, Pflege und eine Chance auf ein neues Zuhause bieten.“
Dass Susanne Tolkmitt, Vorsitzende des Tierschutzvereins Lübeck, ausgerechnet Ratten als Haustiere für Kinder empfahl, verwunderte den Minister zunächst ein wenig – doch das Argument, dass die Tiere nur zwei oder drei Jahre alt werden und dies häufig genau der Aufmerksamkeitsspanne der Kinder entspreche, kam an. Zwei ehemalige Problemhunde durften am Ende des kleinen Rundgangs zeigen, was sie im Tierheim bereits alles für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft gelernt haben. Schwarz zeigte sich sehr interessiert an der Arbeit des Hundetrainers Nikolaus Stoppel (siehe Foto).
Natürlich kam auch wieder die dramatische Situation vieler Tierheime zur Sprache. „Die Tierheime im Land sind überfüllt, die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter am Limit“, sagte Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes: „Wir begrüßen es, dass Minister Schwarz sich mit dem Besuch im Tierheim Lübeck ein eigenes Bild von der Situation macht. Wir erwarten aber auch Handeln vom Land und zwar nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch begleitende Maßnahmen zur Eindämmung der Flut von Katzen und Hunden in den Tierheimen.“ Der Minister versicherte, sich in der laufenden Haushaltsdebatte für die Belange der Tierheime einzusetzen.
Das drängende Problem der zahlreichen freilebenden Straßen- und Hofkatzen – geschätzt sind es im Land 50.000 bis 75.000 – kam ebenfalls zur Sprache. Zuletzt war die Herbstkastrationsaktion wegen aufgebrauchter finanzieller Mittel bereits nach gut zwei Tagen abgebrochen worden. Minister Schwarz zeigte sich offen, dieses Thema pragmatisch anzugehen. Denn eins ist sicher: Ohne effektive Kastration der freilebenden und ausgewilderten Katzen wird das Problem von Jahr zu Jahr größer.