Tod im Tierlabor
Dreieinhalb Millionen Versuchstiere mussten 2023 sterben
Die Zahl der getöteten Versuchstiere in Deutschland ist leicht rückläufig. Doch das ist nicht genug, allenfalls ein erster Schritt in die richtige Richtung.
3.501.693 Tiere wurden 2023 in Tierversuchen in der Bundesrepublik getötet. Die Zahl ist zwar gesunken, 2022 lag die Zahl bei 4.207.231 getöteten Versuchstieren. Von einer positiven Entwicklung zu sprechen, fällt angesichts der Zahlen gleichwohl schwer.
„Noch immer sind es 3.501.693 Tiere zu viel, die im Namen der Wissenschaft genutzt und getötet werden“, kommentiert auch Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Großteil davon habe für reine Grundlagenforschung herhalten müssen, so Schröder: „Ohne konkreten oder absehbaren Nutzen der Versuchsergebnisse.“ Insgesamt hätten 50.741 Tiere in den Versuchen den höchsten Grad an Schmerzen, Leiden oder Schäden erleiden müssen: „Ein Beispiel dafür ist ein Tod durch Ersticken nach der Injektion von Giftstoffen. Erschreckend bleibt, dass deutschlandweit immer noch 1.373.173 sogenannter Überschusstiere zwar für die Wissenschaft gezüchtet, letztlich aber als überzählig getötet wurden.“
Spitzenreiter beim „Verbrauch“ von Versuchstieren – so der zynische Fachbegriff – waren auch 2023 wieder die Bundesländer Bayern (405.848), Nordrhein-Westfalen (394.108) und Baden-Württemberg (324.173). In Nordrhein-Westfalen wurden allein 1367 Javaneraffen „verbraucht“.
Mäuse sind Spitzenreiter des traurigen Rankings
Insgesamt führen Mäuse mit 1.062.632 getöteten Tieren mit Abstand das traurige Ranking der Laboropfer an. Und das, obwohl aktuelle Studien nahelegen, dass Mensch und Maus kaum vergleichbar sind.
Es folgen Fische (161.713), Ratten (102.731), Kaninchen (67.524), Vögel (20.521), Schweine (9643), Meerschweinchen (7863), Hunde (2550), Affen (1676) und Katzen (544). Dazu kommen die 1.373.173 „Überschusstiere“.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine konkrete Strategie zum Ausstieg aus der grausamen und zunehmend sinnlosen Praxis des Versuchs- und Labortierelends mit seinen tödlichen Tierversuchen. Schröder: „Entscheidend hierfür wird sein, die Vergabe von Fördergeldern umzustrukturieren, um die weitere Entwicklung tierversuchsfreier Methoden mit höchster Priorität voranzutreiben.“
Infoseite des Deutschen Tierschutzbundes zu Tierversuchen.