Tierwohl und Gesundheit statt Böller

Tierwohl und Gesundheit statt Böller

Hunde beim Gassi an der Leine und Katzen in der Wohnung lassen

Hund in Angst. Foto: Photostock Editor/Pexels

Tiere in Panik, Feinstaub, Unfälle: Der Deutsche Tierschutzbund fordert gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe ein Böllerverbot zu Silvester.

Das Jahresende steht bevor und mit ihm das Silvesterfeuerwerk. Was einige Menschen fasziniert, setzt Tiere unter Schock und in Panik. Das Böllern, das sich oft über Tage hinzieht und keineswegs auf die Stunde des Jahreswechsels beschränkt ist, trifft Haus-, Nutz- und Wildtiere gleichermaßen. Hunde verkriechen sich in großer Angst oder reißen sich draußen vor Schreck von der Leine. Freigängerkatzen fliehen panisch und kehren nicht zurück. Tierfreundinnen und Tierfreunde sollten daher an Silvester auf das Feuerwerk verzichten. Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren ein generelles Böllerverbot zum Jahresende.    

In Schleswig-Holstein haben nur drei Gemeinwesen ein flächendeckendes Feuerwerks- und Böllerverbot umgesetzt: die Inseln Amrum und Sylt sowie das ebenfalls an der Nordsee gelegene St. Peter-Ording.

Dabei ist der Verzicht auf Böller und Raketen nicht nur ein Segen für die Tiere. Auch die Gesundheit des Menschen profitiert. Das haben die fast feuerwerksfreien Pandemie-Silvester 2020 und 2021 bewiesen – die Zahl der Notfalleinlieferungen in Krankenhäuser ging drastisch zurück. Waren Silvester 2018 und 2019 nach einer Untersuchung der Barmer Ersatzkasse noch 105.000 beziehungsweise 80.000 Menschen in als Notfälle in Krankenhäsuer eingelifert worden, lag diese Zahl 2020 nur noch bei 55.000. Silvester 2021 waren knapp 62.000 Menschen als Notfall in Behandlung.

60 Prozent sind gegen das Böllern

Aber beim Böllern besteht nicht nur Verletzungsgefahr. Es werden rund 2000 Tonnen Feinstaub durch das Feuerwerk freigesetzt; das entspricht rund einem Prozent der jährlichen Gesamtmenge an Feinstaub in Deutschland. Anders ausgedrückt: An vielen Orten ist die Feinstaubbelastung an Neujahr so hoch wie im weiteren Jahresverlauf nie mehr.

Es sprechen also eine Menge Gründe gegen das Böllern. Aktuellen Umfragen zufolge sind rund 60 Prozent der Bundesbürger:innen für ein Böllerverbot. Gemeinsam mit seinem Tierschutzregister FINDEFIX hat der Deutsche Tierschutzbund mit der Deutschen Umwelthilfe ein Aktionsbündnis für ein Böllerverbot an Silvester gegründet. Auf den Seiten der Deutschen Umwelthilfe kann man für dieses Anliegen unterschreiben.

Als Sofortmaßnahme bleibt einstweilen: Freigängerkatzen in den Tagen um Silvester im Haus halten. Hunde beim Gassigehen unbedingt an der Leine behalten. Und die Tiere möglichst nicht allein lassen.

 

 

 

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