Tierschutzbund für Überprüfung der Tierarztkosten
Erhöhung der GOT bringt Tierhalter:innen in finanzielle Not

Tierschutzbund, Pferdezucht- und Tierhalterverbände fordern eine sofortige Evaluation der gestiegenen Tierarztkosten.
Der Landesverband Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes fordert eine sofortige Evaluation der aktuellen Gebührenordnung der Tierärzte (GOT). Weitere betroffen Akteure wie Tierhalter- und Pferdezuchtverbände sowie der Landestierschutzverband tragen diese Forderung mit.
Vorgetragen wurde sie bei einer Anhörung vor dem Agrar- und Umweltausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags am Mittwoch, 9. April, in Kiel. Vorgesehen war eine Evaluation der GOT, die seit 2022 teils erheblich gestiegene Tierarztkosten mit sich bringt, eigentlich erst für das Jahr 2026.
Hohe Tierarztkosten belasten Tierheime doppelt
Dazu Ellen Kloth, Vorsitzende des Tierschutzbundes in Schleswig-Holstein: „Die enorm gestiegenen Tierarztkosten haben den traurigen Nebeneffekt, dass den Tierschutzvereinen wieder das Geld für dringend notwendige Reparaturen in den Tierheimen und Anschaffungen fehlt. Wir können nur an die im Landtag vertretenen Parteien appellieren, die gestrichenen Fördermittel für Tierheime zumindest im Haushalt 2026 wieder aufzunehmen.“
Hinzu kommt, dass auch viele Heimtierhalter:innen mit den seit Ende 2022 geltenden neuen Tierarztkosten überfordert sind. Tierheime haben seither verstärkt mit Abgaben von Hunden und Katzen zu kämpfen. Ein Effekt, der nicht unerheblich zur Überfüllung der Tierheime beiträgt. Pferdezucht- und Halterverbände berichten ähnliches aus ihrem Bereich. Da sind es nicht zuletzt die intransparenten Anfahrtskosten, die sich seit der GOT-Novelle 2022 zum Teil verdoppelt haben, die manch Halter:in vor schwierige Entscheidungen stellt.
Alle Verbände stellen gemeinsam fest, dass die Erhöhung der Tierarztkosten weit über einer inflationären Anpassung liegen. Ein weiterer Kostenfaktor für Tierhalter:innen: Die Tierkrankenversicherungen geben ihrerseits die stark gestiegenen Behandlungskosten über erhöhte Beiträge weiter.