Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Ein Tier sollte nur gemeinsam nach reiflicher Überlegung angeschafft werden

Katzen können 20 Jahre und älter werden. Und sie stellen Ansprüche an Halter:innen wie Umfeld. Foto: Deutscher Tierschutzbund / Tomas Rodriguez

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke. Man kann gar nicht oft genug auf diese einfache Regel hinweisen. Denn allzu schnell landen lästige Mitbewohner:innen in den ohnehin schon überlasteten Tierheimen.

Eine kleine Katze oder ein Hundewelpe unter dem Weihnachtsbaum –  manch ein Hollywoodfilm greift dieses Thema mehr oder weniger humorvoll auf. In der Realität ist es allerdings überhaupt keine gute Idee, ein Haustier zu verschenken. Und lustig ist es schon gar nicht. Auch dann nicht, wenn Kinder sich nichts sehnlicher wünschen als einen tierischen Hausgenossen. Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke.

Ein Haustier aufzunehmen sollte ausschließlich gemeinsam von der ganzen Familie entschieden werden. Denn es gibt viel zu bedenken. Auch Dinge, deren Tragweite sich oft erst nach Wochen, Monaten oder gar Jahren herausstellt.

So muss geklärt sein, wer für die Bedürfnisse des/der neuen Mitbewohner:in – es könnten und sollten in manchen Fällen wie etwa jungen Katzen auch mindestens zwei sein – verantwortlich ist. Gegebenenfalls muss ein Arbeitsplan aufgestellt werden. Schließlich muss das Tier regelmäßig gefüttert werden. Katzentoiletten müssen täglich gereinigt werden, Gehege von Kleintieren ebenfalls. Hunde müssen mindestens drei Mal am Tag Gassi gehen. Und in der Regel länger als fünf oder zehn Minuten.

Viele Fragen sind zu klären

Gesichert sein müssen auch die Kosten, die ein Tier – oder zwei – nach sich zieht. Und die gehen weit über Futter, Zubehör und Spielzeug hinaus. Tierarztkosten können unter Umständen auch in den hohen drei- und sogar vierstelligen Bereich gehen. Für Hunde wird eine Steuer fällig.

Gibt es ein zuverlässiges Umfeld aus Nachbarn, Freunden und Verwandten, die das Tier bei Wochenendtrips und Urlauben der Familie betreuen oder bei sich aufnehmen?

Ist die Wohnsituation für das Tier geeignet? Soll die Katze(n) ausschließlich in der Wohnung gehalten werden? Wenn ja – bietet die Wohnung ausreichend Möglichkeiten, eine katzengerechte Umgebung herzustellen? Wenn nein – ist das Umfeld der Wohnung oder des Hauses verkehrsberuhigt, so dass möglichst wenig Gefahren für das Tier entstehen? Oder gibt es gar die Möglichkeit einen Garten für die Katze(n) ausbruchssicher umzugestalten? Im Falle eines Hundes: Passt die Wohnsituation und die Größe der Wohnung oder des Hauses zum neuen Mitbewohner?

Katzen und Hunde können alt werden

Eine Katze oder ein Hund kann ein Alter von rund 20 Jahren erreichen. Schon allein mit dieser Tatsache verbinden sich viele Fragen, die unbedingt vor Anschaffung eines Tieres besprochen und geklärt sein sollten.

Das Konzept „Haustier als Geschenk“ passt nicht zu all diesen unbedingt erforderlichen Entscheidungen. Denn in allzu vielen Fällen landet das lästig gewordene Tier nach Tagen, Wochen, Monaten oder auch Jahren in einem Tierheim. Und die sind auch schon ohne verfehlte Weihnachtsgeschenke heillos überlastet.

Das Tierheim sollte vielmehr erster Anlaufpunkt sein, wenn die Familie sich nach gründlicher Überlegung entschieden hat, ein Haustier anzuschaffen.

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