Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke
Familienmitglieder verschenkt man nicht

Die Anschaffung eines Haustieres ist eine langfristige Entscheidung, die gut und gemeinsam geplant sein sollte.
Bei vielen Kindern stehen sie auf dem Wunschzettel: Hund, Katze, Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen. Es steht aber außer Zweifel und kann gar nicht häufig genug gesagt werden: Tiere sind keine geeigneten Weihnachtsgeschenke. Und übrigens auch keine geeigneten Geburtstagsgeschenke. Denn die Anschaffung eines Tieres muss langfristig in der Familie geplant werden.
„Ein Tier ist keine Sache, die man einfach umtauschen kann, wenn sie nicht gefällt oder die man weiterverschenken kann, wenn man genug davon hat“, sagt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes. „Es sind fühlende Lebewesen. Tierhaltende müssen bereit sein, über viele Jahre Verantwortung zu übernehmen. Die Entscheidung für ein Tier muss gut überlegt sein und ganz bewusst von der Person getroffen werden, die dem Tier ein Zuhause gibt.“ Wichtig sei vor dem Einzug von Hunden und Katzen auch, dass sich Tier und Familie im Vorfeld kennenlernen, um zu schauen, ob die Chemie passe.
Dass ein Tier keine Sache ist, bedeutet auch, dass es zu einem Familienmitglied wird, wenn man es aufnimmt. Ein Mensch wird in der Regel überfordert sein mit der Haltung eines Hundes, einer Katze oder auch eines Kleintieres. Es muss eine gemeinsame der Familie oder eines Haushaltes sein, ein Haustier aufzunehmen. Und es muss Regelungen für Notfälle oder geplante Sondersituationen wie etwa Urlaub geben. Wer füttert die Katze oder die Katzen, wenn wir weg sind? Werden wir den Hund mit in den Urlaub nehmen? Wie sehen gegebenenfalls Alternativszenarien aus?
Tierheime sind erste Anlaufstation für umsichtig geplante Tieranschaffungen
Es gibt eine Vielzahl an Fragen, die vor der Anschaffung eines Haustiers stehen. Hinzu kommt, dass Hund und Katze 15 oder 20 Jahre alt werden können. Häufig wäre ein beschenktes Kind dann schon aus dem Haus. Schon aus dieser Perspektive wäre das geschenkte Haustier in erster Linie ein Geschenk an sich selbst. Und für Weihnachten völlig ungeeignet. Geschenkte Tiere landen leider viel zu oft im Tierheim oder gleich auf der Straße.
Wenn aber nach reiflicher Überlegung der gemeinsame Beschluss gefasst ist, ein Tier – oder ein Tierpärchen – anzuschaffen, dann sind die Tierheime die erste Anlaufstation. Dort warten viele Katzen, Hunde, Kaninchen, Hamster und andere Haustiere auf „ihre“ Familie.