Schicksal der Limburger Tauben weiter ungewiss
Es droht weiter Tötung durch Genickbruch
Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl will 200 Tiere aufnehmen. Allerdings kommt die Umsetzung nicht voran.
Das Schicksal der Limburger Tauben ist weiter offen. Der Beschluss des Stadtrats, nach dem 400 von zuletzt geschätzt 700 Tauben getötet werden sollen, steht. Die österreichische Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl will zwar nach wie vor 200 Tauben auf einem ihrer Gnadenhöfe in der bayerischen Oberpfalz unterbringen. Aber erstens kommt die Übernahme bislang nicht recht voran. Und zweitens ist das Schicksal von 200 Tauben weiter mindestens ungewiss, um es vorsichtig auszudrücken.
Die Umsetzung der Asyllösung scheitert bislang am zögerlichen Vorgehen der Stadt. Sie müsste die Tauben nämlich einfangen, um sie den Tierschützern zu übergeben. Um das Prozedere zu beschleunigen, will das Stadttaubenprojekt in Limburg Taubenschläge bauen, die als Zwischenstation zum Gnadenhof dienen sollen, schreibt in diesen Tagen die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Bevor es aber so weit ist, sollen die Tauben der mittelhessischen Kreisstadt abermals gezählt werden. Denn niemand weiß, ob es wirklich 700 wie bei der letzten Zählung vor anderthalb Jahren sind. Es könnten auch mehr sein. Oder doch weniger.
Weder pragmatisch noch verantwortungsvoll
Unverständlicher denn je erscheint dabei das Vorgehen der Stadt Limburg, die sich modernen Methoden, die Taubenpopulation einzudämmen, weiterhin mit dem Argument widersetzt, es sei zu langwierig, beispielsweise Taubeneier in den Nestern gegen Dummies auszutauschen. Eine Methode, die sich landauf landab bewährt, ob in Augsburg, Wiesbaden, Hanau oder Hamburg.
Limburg dagegen diskutiert seit nun neun Monaten die archaische, tierrechtswidrige Tötung der Tauben durch Genickbruch. Und macht dabei keinen konstruktiven Schritt voran zu einer tierschutzgerechten Lösung des subjektiv empfundenen Problems. Das Vorgehen der Politik in Limburg ist weder pragmatisch noch verantwortungsvoll.