Nicht jedes Vogelküken braucht Hilfe
Handeln bei verletzten und nackten Küken
Die Brutzeit hält einige Herausforderungen für Spaziergänger bereit. Allzu oft mangelt es an Wissen, welcher Jungvogel Hilfe braucht und welcher nicht.
Ein Ästling ist ein Jungvogel, der sein Nest zwar verlassen hat, aber noch nicht flügge ist und noch nicht fliegen kann. Auf dem Ast sitzend wird der Ästling von seinen Eltern versorgt. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Falkner-Sprache und spielt auf den „Nestling“ an, der ohne Federkleid noch im Nest hockt. Aber der Ästling ist kein Nestling mehr.
Ästlinge mit ihrem plüschigen Federkleid fallen häufig Spaziergängern auf, wenn sie flatternd, schreiend und scheinbar hilflos auf ihren Ästen sitzen. Gerne werden sie dann mitgenommen und nicht selten dem nächsten Tierheim anvertraut. Das aber ist falsch, denn die Jungvögel werden nun von ihren Eltern vermisst.
Welche Vögel brauchen Hilfe?
Welche Vögel brauchen tatsächlich Hilfe? Der NABU Heidelberg hat dazu eine Liste zusammengestellt:
- Kaum bis gar nicht befiederte Jungtiere außerhalb des Nestes
- Vögel außerhalb des Nestes, die gefährlich sitzen (Straße, Katzen) und nicht fliehen können
- Offensichtlich verletzte Vögel
- Vögel die von einer Katze gebracht werden (Antibiotika sind notwendig)
- Nestflüchter ohne Eltern
- Jeder Mauersegler und jede Schwalbe, die am Boden liegt
Fazit: Wer in der Natur einen scheinbar hilflosen Jungvogel entdeckt, sollte zunächst einmal kühlen Kopf bewahren und versuchen zu ergründen, was genau zu sehen ist. Ein unverletzter Vogel mit Gefieder braucht im Zweifel keine Hilfe.