Limburg: Taubentöten könnte noch im April beginnen
Alternativen in den Wind geschlagen

Das hessische Limburg setzt seine tierschutzrechtliche Geisterfahrt unbeirrt fort und treibt die Tötung seiner Stadttauben voran.
Wende zum Schlechten im hessischen Limburg an der Lahn. Nachdem die Ausschreibung zum Einfangen und Retten von 200 Tauben in den vergangenen Monaten erfolglos blieb, hat die Stadt nun eine neue Ausschreibung gestartet. Der Inhalt: Einfangen und Töten von 200 Tauben. Limburg kehrt damit zum ursprünglichen Plan zurück, die Stadttauben per Genickbruch zu töten.
Die Stadt drückt dabei allen Warnungen zum Trotz aufs Tempo: Die Ausschreibung läuft lediglich bis zum 24. März, bereits ab dem 22. April soll der daraus folgende Auftrag ausgeführt werden. Der brutale Plan der Stadt Limburg: Innerhalb von 90 Tagen sollen 200 Tauben aus der Stadt verschwinden und sterben.
Erster Tötungsbeschluss nach massiven Protesten zurückgezogen
Zur Erinnerung: Nach massiven lokalen und überregionalen Protesten hatte die Stadt im vergangenen Jahr ihren ersten Tötungsbeschluss zurückgezogen. Ein Bürgerentscheid hatte in der Folge eine knappe Mehrheit für einen erneuten Tötungsbeschluss gegeben. Daraufhin hatte der bekannte Gnadenhof Gut Aiderbichl 200 Limburger Stadttauben Asyl angeboten. Mit der Auflage, dass die Stadt sich um das Einfangen der Tiere kümmert. Das wiederum war an unterschiedlichen Preisvorstellungen von Anbietern und Kommune gescheitert. Nun die neue Ausschreibung wiederum mit Tötungsbeschluss.
Völlig unverständlich bleibt, warum die Stadt Limburg den Sonderweg der Taubentötung gehen will. Dieser Sonderweg ist ethisch abzulehnen, er verstößt gegen das Tierschutzgesetz, dass Tiere nicht ohne triftigen Grund getötet werden dürfen und er ist ineffizient. Die Lücke von 200 Tauben wäre nach einem Jahr durch die natürliche Fortpflanzung der Tiere geschlossen.
Andere Städte setzen daher auf den Austausch von Taubeneiern durch Attrappen in eigens errichteten Taubenhäusern, um die Taubenpopulation zu begrenzen. Diesen Weg will das Stadttaubenprojekt Limburg (Facebook-Link) gehen. Die Stadt dagegen lehnt ihn weiter aus nicht nachvollziehbaren Gründen ab.
Der Deutsche Tierschutzbund wird, sollte auch nur eine Taube getötet werden, Strafanzeige gegen die Stadt Limburg erstatten.