Lage der Straßenkatzen ist dramatisch – auch in Schleswig-Holstein
„Weltstreunertag“ am 4. April

Tierheime bereiten sich trotz sechswöchiger Kastrationsaktion auf „Kätzchenschwemme“ im Frühling vor.
Der Deutsche Tierschutzbund nimmt den „Weltstreunertag“ am 4. April zum Anlass, auf das oft vergessene, immense Leid der Straßenkatzen in Deutschland aufmerksam zu machen. „Auch in Deutschland gibt es Straßenkatzen und ihre Situation ist dramatisch. Millionen Tiere hungern, sind krank und verletzt. Die Tiere leben im Verborgenen, ihr Leben ist qualvoll und vor allem kurz“, sagt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.
Darüber hinaus beginnen jetzt im Frühling die Wochen, in denen besonders viele Kätzchen zur Welt kommen. Für den Tierschutz bedeutet dies leider, mit einer neuen, verstärkten Kätzchenschwemme konfrontiert zu sein. Und das bei ohnehin überfüllten Tierheimen.
Auch in Schleswig-Holstein ist die Situation dramatisch. Seit Jahren kursiert die Zahl von 75.000 Straßenkatzen, die vorwiegend auf Industrie- und Agrarflächen, auf Brachen, in Parks und auf Friedhöfen leben. Aber die aktuelle Zahl kennt niemand genau. In dieser Situation stellen sich die Tierheime auf viele kleine Neuankömmlinge insbesondere zwischen April und Juni ein. Verschärft hat sich die Lage der Einrichtungen dadurch, dass das Land sämtliche Zuschüsse für die Tierheime gestrichen hat.
Petition „Tierheime in Schleswig-Holstein vor dem Kollaps retten!“
Wer dagegen seine Stimme erheben will, hat immer noch die Möglichkeit, unsere Petition „Tierheime in Schleswig-Holstein vor dem Kollaps retten!“ zu unterzeichnen. Sie läuft noch bis zum 21. April 2025. Aktuell haben knapp 6000 Menschen unterschrieben, davon mehr als 4700 aus Schleswig-Holstein. Durch einen „Endspurt“ ließe sich mit Sicherheit ein noch mächtigeres Ergebnis erzielen. Das heißt: Wer noch nicht unterzeichnet hat, möge dies bitte nachholen!
Die Forderung nach der Katzenschutzverordnung wurde inzwischen vom Landtag in Kiel aufgegriffen, der dies in seiner Entschließung vom 28. Februar als Auftrag an die schwarz-grüne Landesregierung formuliert hat. Im nächsten Schritt wird es auf die Umsetzung ankommen. Erfreulich ist, dass es nach aktueller Beschlusslage mindestens einen „norddeutschen Block“ mit Katzenschutzverordnungen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen gibt. Ergänzt wird dieser durch die Länder Berlin und Saarland. Die anderen Bundesländer bleiben aufgefordert, diesen Beispielen zu folgen.
Zwei Säulen gegen das Katzenleid – Kastrationsaktionen und Katzenschutzverordnung
Am 31. März ging die bislang längste Katzenkastrationsaktion in Schleswig-Holstein zu Ende. Sie war am 17. Februar gestartet und neben Land, Tierärzten und dem Deutschen Tierschutzbund auch von der NDR-Umweltlotterie „Bingo!“ und Humane World for Animals unterstützt worden. Nach Abschluss der Aktion sind noch rund 120.000 Euro im Topf. Das ist erfreulich, denn die nächste Kastrationsaktion folgt wie immer im Herbst.
Und da es immer noch unkastrierte Freigängerkatzen mit festem Wohnsitz und Familienanschluss geben soll: Hier noch einmal der Appell, bitte alle Katzen, egal ob Kätzin oder Kater, kastrieren zu lassen. Die Kastration ist ein ganz praktischer Schritt gegen das Katzenleid!
Viele Straßenkatzen müssen hungern und sterben jung. Foto: Zachary Angeles/Pexels