Jahreshauptversammlung: Die Erfolge überwiegen
Katzenschutzverordnung ist beschlossen und Kastrationsaktionen laufen gut

Jahreshauptversammlung des Deutschen Tierschutzbundes Schleswig-Holstein wählt Susanne Kehrhahn-Eyrich aus Elmshorn zur neuen Zweiten Beisitzerin im Vorstand.
Susanne Kehrhahn-Eyrich ist neue Zweite Beisitzerin im Vorstand des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes. Am vergangenen Sonnabend wurde sie von der Jahreshauptversammlung in Lübeck einstimmig zur Nachfolgerin von Hans Detlef Stölken gewählt.
Kehrhahn-Eyrich ist seit vergangenem Jahr Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn. Sie arbeitet in der Kommunikationsabteilung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg.
Kloth für zügige Umsetzung der Katzenschutzverordnung
Zentrale Themen des zurückliegenden Jahres waren laut Ellen Kloth, der Landesvorsitzenden des Deutschen Tierschutzbundes in Schleswig-Holstein, wieder einmal die Katzenkastration und die Katzenschutzverordnung, die Ende Februar nach langem Werben vom schleswig-holsteinischen Landtag endlich beschlossen wurde. Kloth rechnet gleichwohl damit, dass die praktische Umsetzung langwierig werden wird: „Allerdings hoffe ich, dass es etwas schneller läuft als in Niedersachsen, wo auch mehrere Ministerien an dem Entwurf arbeiten und anschließend die Verbändeanhörung folgt. In Schleswig-Holstein setzen wir für solche Fälle ja in der Regel den Runden Tisch ein.“
Eine Umsetzung der Katzenschutzverordnung ist umso wichtiger, als auf EU-Ebene die eigentlich geplante Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen offenbar schon wieder auf der Kippe steht.
Frühjahrskampagne der Katzenkastration: 1.900 Katzen kastriert
Bei der diesjährigen Frühjahrskampagne der Katzenkatration in Schleswig-Holstein vom 17. Februar bis 31. März wurden rund 1.900 Katzen kastriert. „Das sind mehr als im gesamten Jahr 2024“, sagte Kloth. Das liege einfach daran, dass insbesondere die NDR-Umweltlotterie Bingo! seit Herbst 2024 155.000 Euro für die Aktionen spendet.
Der restliche Betrag fließe in die Herbstaktion, die voraussichtlich wieder mindestens sechs Wochen dauern werde. „Das ist jetzt eine einmalige Chance, in großem Stil Katzen kastrieren zu lassen“, mahnte Kloth die anwesenden Vertreter:innen der Tierschutzvereine: „So schnell kommt das Bingo!-Geld nicht wieder.“ Zudem sei die von Bingo! geforderte Einzelabrechnung jeder Kastration durchaus herausfordernd für die Tierärztekammer.
Bingo!, Humane World for Animals und Bastet-Stiftung unterstützen Kastrationen
Zusammen mit den Spenden der Humane World for Animals und der Hamburger Bastet-Stiftung könne jedoch wirklich etwas gegen die Kittenschwemme unter Straßenkatzen bewirkt werden. Die Landesvorsitzende lobte in Verbindung mit den Kastrationsaktionen insbesondere die zweite stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Nicole Schmonsees vom Tierschutzverein Schleswig, die die Verbindung zu Bingo! gehalten habe.
Schmonsees war es auch, die maßgeblich die Idee zur Online-Petition gegen den Kollaps der Tierheime mitentwickelt hatte. Bis zum 21. April konnte für eine Katzenschutzverordnung und gegen die Haushaltskürzungen zulasten des Tierschutzes unterschrieben werden und mehr als 6.000 Menschen haben das getan. Die Situation ist gleichwohl schwierig: Die Katzenschutzverordnung ist zwar beschlossen. Aber in puncto Kürzungen der Tierheimförderung zeigt sich die Landesregierung bislang nicht gesprächsbereit und reicht den schwarzen Peter an die Kommunen weiter. Hier wird es noch Überzeugungsarbeit bedürfen.
Die Jahreshauptversammlung in Lübeck wählte Susanne Kehrhahn-Eyrich (erste Reihe, dritte von links) zur neuen Zweiten Beisitzerin im Vorstand des Landesverbandes. Foto: Behrens