Igelwelpen: Vorsicht bei der Gartenarbeit!

Igelwelpen: Vorsicht bei der Gartenarbeit!

Start der Igelsaison

Wird die Igelmutter gestört, verlässt sie das Netz. Den jungen Igeln droht Hunger. Foto: Egor Kamelev/Pexels

Ende Juni hat die Igelsaison begonnen: In Gärten finden sich nun Nester mit den kleinen Stacheltieren. Was Gartenbesitzer:innen beachten sollten.

Die Igelsaison hat begonnen. Seit Ende Juni finden Gartenbesitzer:innen Nester mit meist vier bis fünf noch blinden Igelwelpen; die Tiere sind rund sieben Zentimeter lang, haben etwa 100 weiche, noch unter der Haut versteckte Stacheln und je fünf winzige Krallen an jeder Pfote. Bis zum September sind Gärten und Parks jetzt die Kinderstube der Igel. Das erfordert die besondere Aufmerksamkeit der Gartenbesitzer:innen.

Die Deutsche Wildtierstiftung bittet daher, Gartenarbeiten jetzt besonders umsichtig durchzuführen. Besonders vorsichtig sollten Hobbygärtner:innen unter Hecken, Sträuchern, in wilden Ecken oder dort, wo Laubhaufen und Totholz liegen, vorgehen. Im Zweifel sollten sie sogar unterlassen und aufgeschoben werden.

Die Igelmutter nicht stören

Denn an diesen versteckten Orten liegen die Igelnester gut versteckt. Sobald sich die Igelmutter durch Unruhe gestört fühlt, kann es sein, dass sie das Nest verlässt. Dann verhungert der Nachwuchs, der in den ersten sechs Wochen gesäugt wird. „Wird ein Nest durch den Einsatz von Gartengeräten beschädigt oder zerstört, kann es zu tödlichen Verletzungen der Igel kommen", erklärt Lea-Carina Mendel, Natur- und Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Handwerkzeuge wie Heckenschere, Rechen und Besen sind in der Wurf- und Aufzuchtzeit darum besser geeignet als Maschinen. „Entdeckt man ein Nest, kann man mit ihnen viel schneller reagieren und die Tiere vor Schaden bewahren", so Mendel. Dass Mähroboter nicht in den Dämmerungs- und Nachtstunden eingesetzt werden, sollte mittlerweile selbstverständlich sein. Am besten schützen Gartenbesitzer:innen die Igel und andere Tiere aber, indem sie ganz auf Mähroboter verzichten.

Verzicht auf Maschinen, insbesondere Mähroboter

Generell sollten Gärten naturnah gestaltet werden. Das macht sie wildtier- und damit auch igelfreundlich. Große Rasenflächen sind kontraproduktiv. Besser sind viele heimische Pflanzen, Büsche und Böschungen – kurzum alles, was Tieren Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten bietet. Tipps für einen igelfreundlichen Garten bietet auch der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Webseite.

Übrigens: Mit etwa drei bis fünf Wochen werden die kleinen Igel flügge und begeben sich schon mal auf Entdeckungsreise durch den Garten. Nun durchwühlen sie auf der Suche nach etwas Essbarem beispielsweise den Komposthaufen nach kleinen Käfern, Würmern, Raupen und Insektenlarven. Es kann auch vorkommen, dass sie weggeworfene Essensreste, etwa neben Mülleimern, verspeisen. Die kleinen Igel machen sich also auch nützlich. Und wenn doch mal ein Jungigel am hellichten Tag allein auf dem Rasen sitzt, ist er nicht gleich ein Waisenkind. In der Regel wird er sein Nest bald wiederfinden.

Zurück