Hoffnung für Limburger Tauben
Tierschützer übernehmen städtische Aufgaben
Eine Teillösung für die vom Tod bedrohten Limburger Tauben ist in Sicht: 200 sollen Asyl in Bayern bekommen.
Neues aus Limburg an der Lahn: Ein Gnadenhof in Bayern will 200 Tauben aus der hessischen Kreisstadt aufnehmen und sie so vor der brutalen Tötung durch Genickbruch bewahren. Dem Vernehmen nach will die Stadt das Angebot der Stiftung Gut Aiderbichl annehmen.
Am 9. Juni hatten die Limburgerinnen und Limburger sich in einem Bürgerentscheid mehrheitlich für den Tod der Tauben und gegen tierschutzgerechte Lösungen der angeblichen Tauben-Überpopulation ausgesprochen. Sie waren damit dem Vorhaben der Stadtverwaltung um Bürgermeister Mario Hahn (SPD) gefolgt, sich des vermeintlichen Problems blutig zu entledigen. An nachhaltigen und tierschutzgerechten Lösungen hatten weder der Bürgermeister noch die Mehrheit im Rathaus Interesse gezeigt.
Limburg kommt um Stadttaubenmanagement nicht herum
Die Stadt sei trotz der sich nun abzeichnenden Teillösung des Konflikts „weiter in der Pflicht, ein Stadttaubenmanagement mit Eiertausch zu etablieren – die einzig tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung für Mensch und Tier“, kommentiert Katrin Pichl, Fachreferentin für Stadttauben beim Deutschen Tierschutzbund. Gleichzeitig müsse auch an die Küken der eingefangenen Tiere gedacht werden, denn diese würden ohne ihre Eltern in ihren Nestern zurückbleiben und elendig verhungern und verdursten. Und abermals sei es der Tierschutz, der städtische Aufgaben übernehme, so Pichl: „Es darf nicht sein, dass Städte zukünftig ihre ungeliebten Stadttauben bei Tier- und Taubenschützern unterbringen lassen, während sie selbst sich aus jeglicher Verantwortung stehlen.“