Herbstliche Gefahren für den Igel
Nicht nur die Dunkelheit ist ein Risiko für die Stacheltiere

Die Tage werden kürzer, die Dämmerung bricht im Oktober schon vor acht Uhr abends herein. Das ändert auch das Leben für die Tiere.
Vorsichtig fahren!
Igel beispielsweise kommen, seit die Tage kürzer werden, häufiger in Konflikt mit dem Straßenverkehr. Bis in den Oktober hinein sind zudem noch viele Jungigel damit beschäftigt, selbstständig zu werden und sich von ihrer Mutter abzunabeln. Das heißt zugleich, dass die unerfahrenen Jungtiere sich vermehrt auf Wanderschaft befinden. Das traurige Ergebnis in vielen Fällen ist klar: gerade in den Monaten zwischen August und Oktober werden viele Igel überfahren.
Es ist schwer, die Tiere vor der Gefahr zu schützen. Aber Autofahrerinnen und Autofahrer sollten aufmerksam fahren und sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, um im Falle des Falles noch reagieren zu können. Insbesondere in Wohn- und Mischgebieten mit zahlreichen Grünflächen sind viele Igel unterwegs. Aber das gilt natürlich generell, denn auch beispielsweise Katzen leben in der Nähe befahrener Straßen bekanntlich sehr gefährlich.
Auch im Garten lauern Gefahren
Doch auch abseits des Straßenverkehrs lauern Gefahren auf die stacheligen Gesellen. Im Garten sind es in erster Linie die seit einigen Jahren immer beliebter werdenden Mähroboter, die den Igeln zusetzen. Auch wenn die Hersteller dies dementieren von igelfreundlichen sprechen, bleiben die autonomen Rasenmäher eine große Gefahrenquelle für Igel. Die flüchten nämlich nicht, wenn das Objekt naht, sondern kugeln sich zusammen. Diese Strategie, die bei vielen Fressfeinden durchaus zum Erfolg führt, schützt aber nicht vor dem Mähroboter. Der verletzt die Tiere mit seinem Messer meist schwer oder tötet sie grausam.
Tierfreunde sollten also am besten von der Benutzung eines Mähroboters absehen. Insbesondere unbeaufsichtigt und gerade in Dämmerung und Dunkelheit bedeuten sie für viele Igel den sicheren Tod.
Und gerade wieder im Herbst aktuell: Auch Laubpuster oder -sauger sind unverträglich mit vielen Kleintieren und auch Igeln; kleinere Tiere können von den Maschinen direkt aufgesaugt oder weggepustet werden. Hier gilt: Die Harke oder Laubharke macht die Arbeit sicherer, leiser und umweltschonender. Und nicht viel langsamer.
Vorsicht geboten ist auch bei der Arbeit an Kompost- oder Reisighaufen. Diese dienen Igeln häufig als Versteck. Entsprechend vorsichtig sollten diese Haufen behandelt werden.
Auch Hundehalterinnen und -halter können etwas für Igel tun. Beim Gassi in der Dämmerung den Hund bitte unbedingt an der Leine halten und auch nicht unbeaufsichtigt im Garten herumtollen lassen. Denn so manch jagdlustiger Hund vergreift sich schon mal an einem Igel. Es besteht beiderseitige Verletzungsgefahr. Katzen halten sich bei Igeln meistens eher zurück und beobachten die merkwürdigen Stacheltier im Normalfall nur.
Und auch wer Igeln helfen und sie vor dem Winter füttern will, kann leider viel falsch machen:
- Igel vertragen keine Milch – bitte nur Wasser hinstellen!
- Kein Obst und Gemüse und auch keine Essensreste füttern
- Als Igelfutter geeignet dagegen ist hochwertiges Dosen-Katzenfutter ohne Zusatzstoffe
- Zudem vertragen Igel hartgekochte Eier und ungewürztes Rührei
- Igel nur im absoluten Ausnahmefall aus ihrer gewohnten Umgebung nehmen, etwa wenn sie verletzt oder ersichtlich krank sind
Weitere Tipps zum Igel und auch eine Broschüre im PDF-Download finden sich auf den Seiten des Deutschen Tierschutzbundes.