„Helfen Sie den Tierheimen“
Tierschutz-Demo am Kanzleramt
Tierschützerinnen und Tierschützer versammelten sich am gestrigen Donnerstag vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Unter der Losung „Deutschlands Tierheime sind am Ende“ und den Rufen „Herr Scholz, helfen Sie den Tierheimen“ wurde im Vorfeld des Welttierschutztages am 4. Oktober eine Petition des Bündnisses Schattenhund mit Forderungen an die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari übergeben. 163.778 Menschen haben die Petition unterschrieben.
Zu den Forderungen der Petition zählen neben einer besseren Finanzierung der Tierheime auch eine Eindämmung des illegalen Welpenhandels, Reglementierungen des übermäßigen Imports von Hunden aus dem Ausland nach Deutschland und ein Qualzucht-Verbot.
„Der Tierschutz steht seit 20 Jahren als Staatsziel im deutschen Grundgesetz. Diesem Ziel sind alle föderalen Ebenen – Bund, Länder und Kommunen - verpflichtet. Sie alle wissen um die dramatische Lage der Tierheime, handeln aber trotz unzähliger Appelle und Warnungen seit Jahren nicht. Die Tierheime sind Ausputzer politischen Versagens, Tierschützer werden zu Bittstellern degradiert und die notleidenden Tiere im Stich gelassen“, kritisierte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Auch Tierheime im Norden sind überlastet
Der Tierschutzbund Schleswig-Holstein war ebenfalls in Berlin vertreten. Das Motto: „Tierheime am Limit“. Auch in Schleswig-Holstein und Hamburg hatten in den letzten Monaten immer mehr Tierheime die Notbremse ziehen müssen und hatten Aufnahmestopps verhängt – betroffen sind unter anderem die Tierheime Kiel Uhlenkrog und Hamburg Süderstraße.
Bundesweit sind viele Tierheime in einer dramatischen Situation. Einerseits sind praktisch alle überfüllt und andererseits laufen ihnen die Kosten davon. Wie alle Tierbesitzer*innen wissen: Das Futter für Hunde, Katzen und Kleintiere wie Nager und Vögel hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich verteuert. Ebenso die Energiekosten, die Gehälter und die Sätze für tierärztliche Behandlungen.
Auch rückläufige Adoptionen, schwer vermittelbare Hunde und der beständige Kampf gegen das Leid von Straßenkatzen oder Stadttauben zählen zu den Herausforderungen. Die Tierheime nehmen im Auftrag der Kommunen wichtige Aufgaben wahr, weshalb sie auch bezuschusst werden.