Erste Igel wachen auf – was beachten?

Erste Igel wachen auf – was beachten?

Tipps für einfache Hilfe

Wenn Igel zu früh im Jahr erwachen, droht Futtermangel. Foto: Egor Kamelev/Pexels

Derzeit kann es passieren, dass einige Igel vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachen. Pro Igel e. V. und BUND geben Tipps, was zu beachten ist.

Igel, Tier des Jahres 2024,  halten einen recht flexiblen Winterschlaf. Gerade bei stark schwankenden Temperaturen im März kann es passieren, dass die Tiere früher erwachen als von der Natur eigentlich vorgesehen. Das Problem: Wenn die Tiere jetzt erwachen, haben sie noch nicht genug Futter zur Verfügung. Denn Insekten und andere kleine Beutetiere der Igel sind noch nicht aktiv.

Wer jetzt einen wachen Igel kann aber relativ einfach helfen. Wer einen Garten hat, kann zum Beispiel eine flache Schüssel mit Wasser aufstellen – die Tiere haben zunächst vor allem großen Durst.

Geeignetes Futter für Igel sind zudem (ungewürztes) Rührei, getrocknete Insekten oder hochwertiges Katzenfutter. „Je fettreicher und proteinreicher das Futter, desto besser", sagt die Igelexpertin Heike Phillips von Pro Igel e. V. Der Verein gibt gemeinsam mit dem BUND Tipps, wie Igeln im Vorfrühling geholfen werden kann. Wichtig sei, das Futter an einem geschützten Ort aufzustellen, wo es nicht von anderen Tieren, wie zum Beispiel Katzen, gefressen werden kann. Heike Phillips: „Schon eine auf den Kopf gestellte Holzkiste, mit einem Stein beschwert und einem eingesägten Eingang von 10 x 10 Zentimetern, schützt das Futter vor Regen und der Igel kann in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen."

Vorsicht bei Gartenarbeiten in Spätwinter und Vorfrühling!

Vorsicht ist zudem bei Gartenarbeiten geboten. Wer allzu früh beginnt, könnte winterschlafende Tiere wie etwa die Igel hochschrecken. „Vor allem das Aufräumen von Laub- und Reisighaufen oder Holzlagerplätzen kann dazu führen, dass Igel aufgescheucht werden und ihren Unterschlupf verlieren“, erklärt Martina Gehret vom BUND Naturschutz. Ihre Bitte: „Lassen Sie die Gartenarbeiten noch ein wenig ruhen. Die Igel brauchen diese Verstecke dringend.“

Übrigens: Um mehr über das Verhalten der Igel und ihre frühzeitige Aktivität zu erfahren, läuft derzeit die Igel-Challenge über die App ObsIdentify. Jeder, der zufällig einen Igel entdeckt, kann den Fund einfach per Foto melden. Seit dem Start der Aktion im Oktober 2024 wurden bereits mehr als 1.500 Igel gemeldet. Die gesammelten Daten liefern wertvolle Erkenntnisse über die Lebensweise und das Verhalten der Tiere, die wiederum für den Schutz der Igel genutzt werden können. Die Igel-Challenge wird deutschlandweit von Pro Igel e.V. in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz als regionalem Partner organisiert.

Infoseite des Deutschen Tierschutzbundes zum Thema Igel

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