"Ein Schlag ins Gesicht der Tierheime"
Katzenelend: schwarz-grüne Kieler Regierung bleibt untätig
Die schwarz-grüne Regierungskoalition in Kiel lässt die Tierheime des Landes und mit ihnen Zigtausende Freigängerkatzen buchstäblich im Regen stehen. Mit ihrer Mehrheit im Landtag haben CDU und Bündnis90/Die Grünen den Antrag von SPD und SSW nach einer landesweiten Katzenschutzverordnung für Freigängerkatzen abgelehnt.
Ebenso abgelehnt wurden Anträge der FDP, die mehr Geld für Katzen-Kastrationsaktionen und eine finanzielle Unterstützung der Tierheime im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs sowie eine bessere Ausstattung der Tierheime, unter anderem durch die Rücknahme der Kürzungen im Rahmen der Haushaltssperre, gefordert hatten.
Die von SPD und SSW geforderte Katzenschutzverordnung hätte eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht aller Freigängerkatzen zur Folge gehabt. CDU und Grüne wollen das Thema wie bisher bei den Kommunen belassen, von denen dies aber bisher nur drei – Mölln, Ratzeburg und das Amt Nordsee-Treene – umgesetzt haben.
Landesregierung beharrt auf Status Quo
Mehr noch: Die beiden Regierungsfraktionen versuchen in eigenen Anträgen den Status Quo, der zur Überfüllung der Tierheime und großem Katzenelend in Schleswig-Holstein geführt hat, festzuschrieben. Außer unverbindlichen Absichtserklärungen und dem fast schon zynischen Hinweis, „wie die jährlich für die Tierheime zur Verfügung stehenden Landesmittel noch besser von den Trägern abgerufen und effektiver eingesetzt werden können“, haben CDU und Grüne im Land offenbar nichts für den Tierschutz übrig. Und damit auch nicht für die geschätzt mindestens 50.000, eher 75.000 Freigängerkatzen in Schleswig-Holstein.
„Im Ergebnis heißt das, nach dem Willen der Landesregierung soll alles beim Alten bleiben“, sagt Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir können das nicht anders verstehen als einen Schlag ins Gesicht der Tierheime.“