Auf den Hund!

Der 10. Oktober ist Welthundetag

Kaum jemand riecht so gut wie er – der Hund. Fotos: Chiemsee2024/Pixabay (2)

Der Hund ist aus der menschlichen Gesellschaft nicht wegzudenken. Er ist Freund und Begleiter, aber auch wichtiger Helfer. Leider ist das nicht die ganze Geschichte.

Er gilt als bester Freund des Menschen und ist neben der Katze das beliebteste Haustier der Deutschen. Außerdem sorgt er dafür, dass Herrchen und Frauchen sich immer genug an der frischen Luft bewegen. Wichtig ist ihm insbesondere, dass sein Rudel stets beisammen ist. Und er am besten immer dabei. Knabbert gern mal an einem Knochen. Anders als die Katzen verspeist er sein Futter immer auf einen Schlag. Das böse Wort vom Fressen tippen wir trotzdem nicht in die Tastatur. Ganz böse Zungen behaupten, er rieche strenger als die Katze. Ach was. Sicher ist: Kaum jemand riecht so gut wie er.

Ohne Hund geht nicht viel

Er übernimmt wichtige Aufgaben für die Gesellschaft. Im Polizeidienst, im Katastrophenschutz bei Feuerwehr, Technischem Hilfswerk oder Rotem Kreuz. Blinden Menschen kann er eine entscheidende Hilfe sein.

Gemeint ist – natürlich – der Hund. Warum diese Zeilen? Der Hund begeht heute am 10. Oktober seinen Ehrentag – wie jedes Jahr zu diesem Datum feiern Hundefreunde sein Dasein. Warum ausgerechnet am 10.10., das scheint keiner zu wissen. Egal.

Und obwohl etwas dran ist am „besten Freund des Menschen“ und seiner Beliebtheit als Haustier, ist dies doch leider nicht die ganze Wahrheit. Gerade seine Beliebtheit ist auch ein Problem für den Hund.

Gerne spielfreudig: Hunde (Foto: fb)

Qualzuchten – die Schattenseite

Die unwahrscheinliche Vielfalt seiner Erscheinungsformen, die vielen „Hunderassen“, laden dazu ein, alle paar Jahre einen neuen Hundetrend zu kreieren. Yorkshire Terrier, Mops, Englische Bulldogge, Dalmatiner, Husky, Shiba Inu, in den letzten Jahren verstärkt der Australian Shepherd oder die Französische Bulldogge – sie alle waren oder sind Modehunde.

Das hat Folgen. Die Tiere werden zur Ware degradiert und des Geldes wegen massenhaft gezüchtet. Von professionellen Züchtern, von Hobbyzüchtern. Wobei die Übergänge zum unseriösen „Vermehrer“ oft fließend sind.

Angeheizt wird die Massenzucht von Modehunden durch einen fast unregulierten Online-Handel mit Hundewelpen. Die einfache Verfügbarkeit verführt manche Zeitgenossen dazu, die Tiere als Accessoire zu betrachten. Ist es nicht mehr interessant oder macht gar Ärger, muss es weg. Die Tierheime können ein Lied davon singen.

Und natürlich ist es stets das Bestreben der Zucht, die beliebten Eigenschaften der jeweiligen Rassen möglichst deutlich herauszustreichen. Das führt wie auch bei manchen Katzenrassen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. Etwa zu Atembeschwerden durch kurze Schnauzen wie bei der Französischen Bulldogge oder zu Hüftproblemen bei einer Vielzahl von Hunderassen angefangen beim Deutschen Schäferhund bis hin zum Australian Shepherd.

Für diese Missbildungen hat sich der Begriff Qualzucht durchgesetzt. Dass manch Züchterverbände aufgrund der Absicht der Politik, die Auswüchse der Qualzucht zu regulieren, schon das Verbot von Dackel und Schäferhund, die beide unter ernsten Zuchtproblemen leiden, herbeiphantasieren, spricht Bände. Und wirft eben auch kein gutes Licht auf die angeblich seriöse Hundezucht.

Straßenhunde in Süd- und Osteuropa

Doch die Qualzuchten sind nicht das einzige Problem des besten Menschenfreundes. In vielen Ländern, etwa in Süd- und Osteuropa, dürfen Hunde noch immer angekettet gehalten werden. Es sind die gleichen Länder, in denen große Straßenhund-Populationen ein ernstes Problem darstellen. Und nicht immer findet die dortige Politik zu einem guten Umgang mit den Straßenhunden.

Umso lauter der Glückwunsch am heutigen Welttag des Hundes dem beliebtesten Begleiter des Menschen – dem Hund!

Frank Behrens

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