18.600 Igel und 1600 Maulwürfe gemeldet

18.600 Igel und 1600 Maulwürfe gemeldet

Ergebnis der Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“

Der Braunbrustigel ist in Deutschland bedroht. Foto: Egor Kamelev/Pexels

Die bundesweit größte Meldeaktion fand zum dritten Mal statt. Der Braunbrustigel ist in Deutschland akut gefährdet.

Das Ergebnis der Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ – wir berichteten – liegt nun vor. Rund 18.600 Igel und knapp 1600 Maulwürfe beziehungsweise deren Hügel wurden erfasst. Die bundesweit größte Meldeaktion für Igel und Maulwürfe fand zwischen dem 20. und 30. September zum dritten Mal statt. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker geG, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., des NABU-Bundesverbands und des LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern).

Mehr als 8200 Menschen meldeten Igel, knapp 800 sichteten Maulwürfe oder Maulwurfshügel. Mit der Aktion soll ein langfristiges Monitoring etabliert werden, das als Basis für gezielte Artenschutzmaßnahmen dienen kann.

„Wir freuen uns, dass so viele interessierte Bürgerinnen und Bürger mitgemacht und uns unterstützt haben", sagt Lea-Carina Mendel von der Deutschen Wildtier Stiftung: "Jede Meldung ist wertvoll für das Projekt. Nur wenn wir ein genaues Bild vom Vorkommen der beiden Tierarten haben, können wir konkrete Schutzmaßnahmen umsetzen."

Der Igel, Tier des Jahres 2024, steht bereits länger auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Aktuell hat auch die Weltnaturschutzunion IUCN den Braunbrustigel – so der vollständige Name der in Deutschland verbreiteten Art – auf ihrer Roten Liste gefährdeter Arten neu eingestuft: Er gilt jetzt in seinem gesamten Verbreitungsgebiet als "potenziell gefährdet". In Europa gibt es neben dem Braunbrustigel eine weitere Igelart, den Nördlichen Weißbrustigel.

Der Braunbrustigel steht vor vielfältigen Bedrohungen. Zersiedelung, Hindernisse wie Straßen und die Versiegelung immer größerer Flächen verkleinern seinen Lebensraum immer weiter. In intensiv gepflegten Parks und Gärten fehlt das Futterangebot, die wachsende Verbreitung Mährobotern bedroht die Tiere ganz unmittelbar. Und natürlich macht der spürbare Rückgang des Insektenbestands dem Insektenfresser zu schaffen.

"Wer dem Igel helfen möchte, kann seinen Garten naturnah gestalten“, sagt Mendel.  Viele Sträucher, Totholz, wilde Ecken oder ein offener Kompost lockten Insekten und andere kleine Wirbellose an. Außerdem wichtig: Auf Pestizide verzichten, Mähroboter nachts nicht fahren lassen – am besten aber ganz darauf verzichten – und Barrieren wie engmaschige Zäune durch Igeltore passierbar machen, um Gärten miteinander zu verbinden.

Igel und Maulwürfe bereiten sich jetzt auf den Winter vor. Während sich der Maulwurf mit dem einziehenden Frost noch tiefer unter die Erde zurückzieht, ist für den Igel Winterschlaf angesagt. Eingerollt unter Blätterhaufen und in anderen Verstecken verbringt er die kalten Monate. Im Frühjahr streift er wieder durch die Gärten. Dann geht auch die zweimal jährlich stattfindende Meldeaktion für Igel und Maulwurf geht in die nächste Runde. Mehr zum Igel-Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/igel-bahn-frei-fur-stacheltrager

 

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